Archiv der Kategorie: Sonstige Klassifikationsregeln
Dokumentation des Leistungszustands / Karnofsky 0%
Mit der aktuellen Version des ADT-GEKID ist es möglich, den Leistungszustand als ECOG oder als Karnofsky zu dokumentieren.
Dabei kennt der Karnofsky-Index die Ausprägung 0%=Tod.
Diese Angabe ist bei der Meldung ans Krebsregister nicht zulässig, wird aber durch das Export-Programm nicht abgefangen.
Der Grund dafür ist, dass es eigentlich keinen Anlass gibt, diese Angabe zu verwenden, denn um zu vermerken, dass eine Person gestorben ist, ist nicht ein Verlauf, sondern ein Abschluss gedacht.
Eine zusätzliche Angabe eines Verlaufs ist nicht erforderlich, auch wenn die ADT-GEKID-XML-Spezifikation die Todesinformation als Verlauf verpackt erwartet. GTDS meldet Abschlüsse als Verläufe mit dem Meldeanlass tod im Sinne von ADT-GEKID-XML.
Die Angabe 0% ist also nur aus formalen Gründen in der Auswahl enthalten.
Fortbildung Tumordokumentation Block II vom 09. – 13.04.2018
Gerne machen wir auf die nächste, von der ADT organisierte Fortbildungswoche aufmerksam. Hier können die eigentlichen Inhalte der Tumordokumentation wesentlich intensiver vermittelt werden, als es im Rahmen der anwendungsorientierten GTDS-Schulung möglich ist. Besonders hinweisen möchte ich auf die Thematik TNM, die von Prof. Wittekind als Herausgeber der deutschen Übersetzung des TNM und Mitherausgeber der englischsprachigen Ausgabe, referiert wird.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.tumorzentren.de/fortbildung-09-13042018.html
09.04.2018 Prostatakarzinom 09:30 – 17:00 Uhr .
10.04.2018 ICD-O und andere Klassifikationen 09:00 – 16:30 Uhr
11.04.2018 TNM 09:00 – 16:30 Uhr
12.04.2018 Hirntumoren 09:00 – 16:30 Uhr
13.04.2018 Deskriptive Statistik 09:00 – 16:30 Uhr
Überarbeitung des ADT-GEKID-Basisdatensatzes
Wie auf den Webseiten von ADT und GEKID dargelegt und bereits verschiedentlich angesprochen, ist für das kommende Jahr eine grundlegende Überarbeitung des ADT-GEKID-Basisdatensatzes vorgesehen. Diesbezügliche Vorschläge inhaltlicher Art nehmen die Organisationen noch bis zum 31. 12. 2017 gerne zur Diskussion entgegen. Zu Ihrer Information steht hier eine Zusammenstellung bereits eingegangener Aspekte für den Basisdatensatz.
Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge an Herrn Barlag
oder an Herrn Schulz
frithjof.schulz@nlga.niedersachsen.de
Änderungen Kennzahlen 2014
Unter http://onkozert.de/aktuelles_131014.htm wurden die Änderungen in den Kennzahlen für 2014 dargestellt.
Ein erster Entwurf des Umsetzungskonzepts für das GTDS ist unter
http://www.med.uni-giessen.de/akkk/gtds/grafisch/doku/umsetzung_kennzahlen_2014.pdf
verfügbar. Das Dokument wird kontinuierlich weiterentwickelt, ohne dass jeweils ein Hinweis erfolgt.
Fehlerhinweise und Ergänzungen sind willkommen.
Im Laufe des Dezembers sollen die Skripte entwickelt werden, die für die etwaigen Zusatzangaben erforderlich sind.
Gebrauch von Stellung der Therapie
Immer wieder gibt es Unsicherheiten im Gebrauch der Optionen bei der „Stellung der Therapie“:
Radiotherapie ohne operative Behandlung
Neoadjuvante (präoperative) Strahlentherapie
Intraoperative Strahlentherapie
Postop./adj. Strahlentherapie
Sinngemäß gilt das hier Beschriebene auch für die systemische Therapie
Die Stellung zur Therapie ist nicht allein rein zeitlich, sondern auch ursächlich gemeint.
Neoadjuvante Therapie strebt die präoperative Reduktion des Tumors an. Im Grunde ist eine Therapie mit dieser Absicht auch neoadjuvant, wenn es aus irgendeinem Grund nicht zur Operation kommt.
„Intraoperativ“ dürfte klar sein.
Postop./adj. Strahlentherapie ist eine Therapie, die einen Operationserfolg sichern bzw. verbessern soll. Im strengen Sinn ist eine adjuvante Therapie bei R0 gegeben. Im Prinzip ist der Patient also was die „normale“ Untersuchungsverfahren betrifft tumorfrei und die Therapie zielt auf vermutete Tumorreste. Bei Nicht-R0-Situation spricht man manchmal nur von Nachbestrahlung, wobei sicher der tatsächliche Sprachgebrauch sehr variabel ist. Beide Therapieabsichten werden als postoperative Therapien zusammengefaßt.
Nach dem gesagten ist leicht nachvollziehbar, dass „Radiotherapie ohne operative Behandlung“ bedeutet, dass keine kausale Beziehung zwischen OP und Strahlentherapie besteht. Diese Option kann also durchaus gewählt werden, wenn der Primärtumor reseziert wurde, aber aktuell beispielsweise Metastasen bestrahlt werden.
Dass irreführende an den Begrifflichkeiten ist also, dass „ohne operative Therapie“ manchmal so interpretiert wird, dass nie eine OP stattgefunden hat, bzw „postop. Therapie“ zeitlich als „alles was nach der OP passiert“. So ist das nicht gedacht.
Transformation von Erkrankungen
Im Bereich der hämatoonkologischen Erkrankungen gibt es die Möglichkeit, das eine Tumorentität sich aus einer anderen Tumorentität entwickelt (z.B. sog. Transformation eines MDS in eine Leukämie).
Diese neue Tumorentität darf nicht als neue Diagnose eingetragen werden. GTDS-technisch ist das ein Verlauf mit einer neuen Histologie.
Der genaue Hintergrund und weitere Details können unter
http://www.tumorionline.it/pdf/HAEMACARE.pdf nachgesehen werden.
Dort sind auch Hinweise zu finden, wann eine Transformation anzunehmen ist und wann nicht.
Die Entwickler werden noch eine Lösung einrichten, mit der im GTDS solche Transformationen expliziter (also nicht nur durch Eintrag neuer Histologien) gekennzeichnet werden können, sowohl hinsichtlich Dokumentation als auch Auswertung.
Zu differenzieren sind folgende Situationen:
1) Eine neue Histologie die eine Verfeinerung oder reine Revision einer vorhergehenden Histologie ist, ist keine Transformation. Hier sollte beim Eintrag im GTDS darauf geachtet werden, dass diese neue Histologie als „relevant“ gekennzeichnet wird.
2) Eine Leukämie auf dem Boden einer Vorschädigung durch Bestrahlung oder Chemotherapie einer vorangegangenen Tumorerkrankung ist eine neue Diagnose. Dieser Tumor geht ja nicht aus den Zellen der vorherigen Erkrankung hervor.
Zum Gebrauch von No Change
In letzter Zeit ist in unterschiedlichen Zentren das Phänomen aufgefallen, daß bei der Gesamtbeurteilung „No Change“ verwendet wird, wenn eine Tumorfreiheit weiterbesteht, was sprachlich durchaus nachvollziehbar ist.
Die Definition des „No Change“ beinhaltet jedoch, daß Tumor besteht, dieser sich jedoch nicht wesentlich verändert hat.
Daher geht GTDS bei der Berechnung von rezidivfreien Intervallen davon aus, daß ein „No Change“ nach einer Tumorfreiheit auf ein Rezidiv hinweist und beendet das tumorfreie Intervall. In manchen Auswertungen (für Organzentren z.B.) wiederum wird das tumorfreie Intervall benötigt, um Ereignisse, die potentiell in einer Tumorkonferenz besprochen werden müssen, zu erkennen. Diese Ereignisse treten dann unrichtigerweise vermehrt auf.
Bei der Anwendung der Gesamtbeurteilung sind daher die genauen Defintionen der Basisdokumentation zu beachten, z.B. wie in der Basisdokumentation von 1999 beschrieben. Die sind leider so ausführlich, daß sie sich nur verkürzt in Auswahllisten darstellen lassen.
Wenn eine Tumorfreiheit weiterbesteht, befindet sich der Patient in einer Vollremission (bitte beachten, daß es hier unterschiedliche Differenzierungen gibt).